Dem Generationenmodell folgend, erreichen nun die Babyboomer (geburtenstarke Jahrgänge) das Pensionsantrittsalter. Aktuell stehen die Millennials voll im Berufsleben und die zwischen 1996 und 2012 geborenen Menschen, die der Generation Z zugerechnet werden (wissend, dass Generationsübergänge fließend sind), treten in den Arbeitsmarkt ein.

Was charakterisiert die Generation Z?

Wertvorstellungen und andere Charakteristika verbinden diese Gruppe. Zum einen befinden sich Menschen dieser Generation noch in Ausbildung oder haben bereits eine höhere Ausbildung abgeschlossen. Ganz allgemein steigt das Bildungsniveau an. Neben formalen Bildungsabschlüssen sind Angehörige dieser Generation nicht nur Digital Natives, sondern auch in den Social Media zu Hause. Die sozialen Medien ermöglichen den Austausch über Familie, Freizeit, erlauben zugleich aber auch Selbstmarketing und Vernetzung auf der ganzen Welt. Das Internet ist die Informationsquelle schlechthin.

Werte wie Hilfsbereitschaft, Umweltschutz, Diversität, Nachhaltigkeit, Gesundheit charakterisieren diese Generation. Unabhängigkeit und der Wunsch, keine finanziellen Sorgen haben zu müssen, sowie selbstbestimmt das Leben zu gestalten, zeichnen die Generation Z ebenso aus. Der Wunsch nach einer eigenen Familie und Kindern wie auch die Pflege der sozialen Beziehungen ist von Relevanz.

Die Generation Z als Arbeitnehmer*in

Will man als attraktive*r Arbeitergeber*in gelten, müssen künftige Mitarbeiter*innen der Generation Z überzeugt werden. Ein angenehmes, konstruktives Arbeitsklima neben einer spannenden Tätigkeit sowie ein adäquates Einkommen runden das Bild ab. Arbeitszeitmodelle sollten flexibel gestaltet sein, sodass Arbeiten von zu Hause als auch vor Ort im Unternehmen möglich ist. Dabei ist die Trennung von Berufs- und Privatleben von Bedeutung.

Die persönliche Weiterentwicklung und die Möglichkeit eine Führungsposition zu übernehmen, sind für diese Generation, basierend auf dem Streben nach eigenverantwortlichem, selbstbestimmtem Arbeiten, von Bedeutung. Dies geht Hand in Hand mit dem Wunsch nach Führungskräften, die als Coaches und Mentor*innen agieren.

Rahmenbedingungen schaffen

Im Bewusstsein dieser vielfältigen Anforderungen der Generation Z an Arbeitgeber*innen, ergibt sich die Notwendigkeit, bestehende Rahmenbedingungen zu hinterfragen oder neue Wege zu beschreiten, um die richtigen Mitarbeiter*innen zu sich ins Unternehmen zu holen.

Neben der Schaffung von Arbeitsplatzsicherheit und sinnstiftenden Tätigkeiten, gilt es, die Bedürfnisse im Zusammenhang mit den Wertevorstellungen der Generation Z in Einklang zu bringen.

Die Schaffung von Transparenz, die als wesentlicher Wert dieser Generation angesehen werden kann, beginnt bereits beim Außenauftritt eines Unternehmens und setzt sich weiter, über den Bewerbungsprozess, bis hin zum Arbeitsalltag fort.

Die Individualität in Hinblick auf Unternehmenskultur, Zusammenarbeitsformen, Arbeitsstrukturen etc. eines Unternehmens, muss für künftige Mitarbeiter*innen nachvollziehbar und authentisch sein.

Umdenken als Herausforderung

Mehr denn je sind Führungskräfte und Personalist*innen gefordert, den Themen Zusammenarbeit, Kultur, Führung, New Work nicht nur Aufmerksamkeit zu schenken, sondern diese auch proaktiv zu gestalten! Reine „Lippenbekenntnisse“ werden sehr schnell von mündigen, selbstbewussten Zler*innen entlarvt werden.

Die Auseinandersetzung mit der eigenen Unternehmenskultur und Werten stellt die Basis für ein erfolgreiches Recruiting und in weiterer Folge Employer Branding dar. Mitarbeiter*innenbindung entscheidet sich nicht (ausschließlich) auf dem Lohnzettel, sondern wird viel mehr durch Rahmenbedingungen, die nur bedingt mit Kosten verbunden sind, geschaffen.

Die unternehmerische „Investition“ in die Generation Z beginnt mit der Bereitschaft, sich auf geänderte Ansprüche einzulassen und überholte „Glaubenssätze“ zu hinterfragen.



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