– Warum der Mix die Zukunft der Zusammenarbeit ist.
Digitale Tools, künstliche Intelligenz, Homeoffice, Slack, Miro, Zoom … – für die einen selbstverständlich, für die anderen eine Herausforderung.
Auch vor uns als Beraterinnen und Berater macht der technologische Wandel nicht halt. Wir sind nicht nur in unseren Beratungsprojekten, sondern auch in unserem Arbeitsalltag immer intensiver damit konfrontiert.
Deshalb möchte ich in diesem Artikel genauer auf diese Thematik eingehen – und lade Sie ein, mich auf diesem Gedankengang zu begleiten.
In vielen Unternehmen, mit denen wir zusammenarbeiten, treffen heute mehrere Generationen aufeinander. Diese lassen sich grob in zwei Kategorien einteilen:
- Analoge Profis: Babyboomer (1950–1964) und Generation X (1965–1979)
- Digital Natives: Generation Y / Millennials (1980–1994) und Generation Z (1995–2009)
Und die nächste Generation – Gen Alpha (ab 2010) – steht bereits in den Startlöchern.
Man kann sich vorstellen, dass das Aufeinandertreffen dieser unterschiedlichenTech-Mentalitäten nicht immer reibungslos verläuft. Allein das Thema Homeoffice und die Nutzung interner Kommunikationstools bergen viel Konfliktpotenzial. In einigen Workshops, die ich begleitet habe, konnte ich dies deutlich beobachten. Wir setzten uns dort gemeinsam mit den Kund*innen intensiv mit den Chancen und Herausforderungen von Homeoffice auseinander.
Manchmal drängt sich mir der Eindruck auf: Homeoffice ist das neue Rauchen – genauso konfliktbehaftet wie früher die Diskussionen über Rauchpausen oder das Rauchen im Büro.
Doch was bedeutet der Generationsmix mit den unterschiedlichen Zugängen zu den neuen Technologien konkret für die Zusammenarbeit im Berufsalltag?
Technologie als möglicher „Gamechanger“
Die Digitalisierung hat nicht nur neue Tools hervorgebracht, sondern auch die Art und Weise verändert, wie wir kommunizieren, lernen, führen und zusammenarbeiten.
Früher war es üblich, Anliegen persönlich zu klären. Heute werden oft Mails geschrieben oder kurze Nachrichten über Collaboration-Tools verschickt – je nach Generation mit sehr unterschiedlichen Vorlieben:
- Babyboomer und Gen X greifen lieber zum Telefon oder klären Dinge im persönlichen Gespräch.
- Digital Natives bevorzugen „Short Messages“ über Slack, MS Teams oder ähnliche Plattformen.
Auch Lernprozesse, Führungsstile und Teamstrukturen wandeln sich durch die neuen Technologien und die unterschiedlichen Generationen.
- Digital Natives nutzen Technologien intuitiv, arbeiten vernetzt, flexibel und „on demand“.
- Analoge Profis bringen dagegen strukturiertes Vorgehen, langjährige Erfahrung und strategisches Denken ein – manchmal fehlt ihnen die „digitale Leichtigkeit“.
Typische Spannungsfelder in Unternehmen
Die größten Reibungspunkte lassen sich auf drei Ebenen zusammenfassen:
- Kommunikation
- Digital Natives bevorzugen schnelle, unkomplizierte Kommunikation via Chat, Video-Call oder Collaboration-Tools.
- Analoge Profis setzen eher auf strukturierte Meetings, Telefonate oder E-Mails.
- Lernkultur
- Die jüngeren Generationen eignen sich Wissen häufig selbstständig über YouTube, Podcasts, ChatGPT oder Online-Kurse an.
- Ältere Mitarbeitende wünschen sich hingegen oft klare Lernpfade und Präsenztrainings.
- Technologie-Akzeptanz
- Während Digital Natives neue Tools als Chance begreifen,
- empfinden viele Analoge Profis die Tool-Vielfalt als unübersichtlich oder überfordernd.
Chancen des Technologie- und Generationenmixes
Die Herausforderung für Unternehmen liegt darin, die richtigen Technologien gezielt einzusetzen – und die Mitarbeitenden nicht nur technisch zu schulen, sondern auch in ihrer Kommunikation und Zusammenarbeit zu stärken.
Entscheidend ist: Technologie darf nicht trennen, sondern soll verbinden – sie sollte sowohl für die Mitarbeitenden als auch für die Unternehmenskultur passend sein.
Wenn beide Seiten bereit sind, voneinander zu lernen, entsteht eine unschlagbare Kombination:
- Digital Natives profitieren von der Erfahrung, Entscheidungsstärke und Reflexion der Älteren.
- Analoge Profis können sich die digitale Leichtigkeit, Innovationsfreude und Flexibilität der Jüngeren zunutze machen.
Wie können Unternehmen diesen Mix erfolgreich gestalten?
Hier ein paar Beispiele:
- Cross-Mentoring-Programme oder Buddy-System einführen.
Die Jungen bringen digitale Skills ein, die Älteren geben ihr Business-Wissen weiter.
2. Die eigene Kommunikationskultur regelmäßig analysieren.
Welche Kommunikationskanäle werden genutzt und in welcher Situation? Welche Kommunikations-Tools sind hilfreich
oder hinderlich?
3. Das Vertrauen in Vielfalt der unterschiedlichen Generationen erhalten.
Dabei unterschiedliche Stärken sichtbar machen und aktiv fördern.
4. Das gemeinsame Ziel in den Fokus stellen.
Die Technologie ist nur Mittel zum Zweck entscheidend über den Erfolg ist eine strukturierte und klare Zusammenarbeit.
Fazit:
Den digitalen Wandel können wir nicht aufhalten – und wir alle wissen, dass sich die Arbeitswelt dadurch weiter radikal verändern wird.
Doch nicht die Tools entscheiden darüber, wie gut Teams zusammenarbeiten, sondern die Fähigkeit, offen aufeinander zuzugehen und die Unterschiede der Generationen als Bereicherung zu sehen.
Digital Natives und Analoge Profis sind gemeinsam stärker: Lernen wir, Technologie als Brücke zu nutzen – dann kann eine neue Qualität der Zusammenarbeit entstehen: generationenübergreifend, zukunftsfähig und menschlich.
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