…routiniert oder improvisiert,

mit vielen Bildern oder nur Ihren Händen, rhetorisch brillant oder bewusst simpel. Zwei Elemente sind wirklich von zentraler Bedeutung, damit Ihre Präsentation ein Erfolg werden kann. Die folgenden Ausführungen fokussieren auf diese zwei Elemente und werden Sie bei der Vorbereitung und Umsetzung Ihrer Präsentation unterstützen.

Natürlich gibt’s dann noch viele weitere beachtenswerte Details, die zum Gelingen beitragen – aber um es mit Hans Krankl zu sagen “…alles Andere ist eben primär!“.

1. Grundrechte des Zuhörers, die vom Vortragenden zu beachten sind

Respektvolle Haltung und Wertschätzung den Zuhörern gegenüber

Ihre innere Haltung gegenüber dem Publikum wird von Ihren Zuhörern immer wahrgenommen und lässt sich auch durch eine noch so ausgefeilte Vortragstechnik nicht überdecken. Deshalb:

  • Versuchen Sie, bevor Sie diese als Zielgruppe zusammenfassen, die Menschen zu sehen: Wissen Sie, wer Ihnen da gegenüber sitzt? Was diese Menschen interessiert und bewegt? Was ihre Ängste, Sorgen und Bedürfnisse sind? Und wenn Sie diese Antworten kennen – nehmen Sie sie ernst!
  • Die eigene Haltung zum Thema des Vortrags spielt natürlich eine ebensogroße Rolle, denn: Du kannst andere nur entzünden, wenn es in Dir brennt!
  • Eigene Kompetenz beweisen: ja – besser wissen: nein! Auch wenn Sie sicher sind, DIE richtige Sichtweise zu haben: Hüten Sie sich vor solchen Behauptungen.

Verantwortungsvoller Umgang mit der Zeit Ihrer Zuhörer

  • Präsentieren Sie NIEMALS länger als vorgesehen oder angekündigt.
  • Sollte es absehbarerweise länger dauern als vorgesehen, lassen Sie weniger wichtige Teile der Präsentation weg, sie werden niemandem fehlen.
  • Vermeiden Sie es unbedingt, schneller vorzutragen oder gehetzt zu wirken.
  • Kürzen Sie nicht beim Schlussstatement oder der Zusammenfassung!

Funktionierende und vorbereitete Vortragstechnik

  • Eine funktionierende, in der Echtsituation getestete Vortragstechnik ist eine Selbstverständlichkeit, von der Ihre Zuhörer ausgehen dürfen. Unvorhersehbare Dinge wird man ihnen leicht verzeihen. Probleme wie z. B. lichtschwache Beamer, blendende Lichtverhältnisse, mangelnde Lautstärke, stockende Animationen etc. werden – weil vermeidbar – als mangelnde Wertschätzung gegenüber dem Auditorium ausgelegt.
  • Wichtig: Bei offensichtlich selbstverschuldeten und vermeidbaren Fehlern: Da hilft auch keine Entschuldigung mehr, das könnte sogar als Provokation empfunden werden. 

Damit Ihre Zuhörer überhaupt auf Empfangsbereitschaft schalten können, geben Sie Ihnen die Möglichkeit, die Antworten auf einige grundlegende Fragen zu bekommen

Das Bild, das sich der Zuhörer vom Vortragenden macht, entscheidet über die „selektive Wahrnehmung“ – welche Inhalte der Zuhörer hört und mit welcher inneren Haltung er zuhört. Bereits in den ersten 30 Sekunden werden intuitiv Antworten auf folgende Fragen gesucht:

  • Wer ist der da draußen?
  • Worum geht es überhaupt?
  • Will ich überhaupt, bzw. macht es für mich Sinn, zuzuhören und aufzupassen?
  • Bedenken Sie auch, dass eine erste Einschätzung der Person des Vortragenden völlig subjektiv schon in den ersten 7 Sekunden (!) erfolgt, um als Zuhörer ein erstes Orientierungsraster im Sinne der folgenden Fragen zu bekommen:
  • Was für ein Typ von Mensch ist er?
  • In welcher Stimmung ist er?
  • Kann ich ihm vertrauen?

2. Bringen Sie Kundenorientierung in Ihre Präsentation

Die ungefragten Fragen Ihrer Zuhörer

Prüfen Sie jede einzelne Folie, jedes Element ihres Vortrags, ob Sie auf die folgenden „ungefragten Fragen“ Antworten geben können:

  • Warum erzähle ich Ihnen das?
  • Was heißt das für Sie im Detail?
  • Für wen ist das wichtig ? (Sie sollten es berücksichtigen, weil …)

Zeigen Sie, dass Sie sich mit Ihrem Kunden beschäftigt haben

  • Informieren Sie sich über Erfolge des Kunden, auf die er stolz ist. Sammeln Sie Information über den Markt, die Organisation, aber auch über Geschäftspartner und Mitbewerber.
  • Stellen Sie zwischendurch Fragen – eine Firmenpräsentation muss kein Monolog sein! „Habe ich das richtig dargestellt?“ „Brauchen Sie zu diesem Punkt noch Informationen?“ 

Mit der Basis beginnen: klar, kompakt, logisch – und zwar für Ihre Zielgruppe

  • Zielgruppenorientiert vorbereiten heißt, bei den Zuhörern beginnen. Den Wissensstand, die Bedürfnisse und Interessen berücksichtigen und dementsprechende Informationen aufbereiten.
  • Vom Ganzen ins Detail: zuerst die Grobstruktur, die Abfolge der Informationsblöcke überlegen, dann erst die Argumente ausarbeiten, die Folien gestalten.
  • Im Vortrag Orientierung geben: ein Überblick am Start, zwischendurch kurz „wo stehen wir – wie geht’s weiter?“, die wichtigsten Botschaften am Schluss zusammenfassen.

Diese Präsentation ist NUR für SIE

Wir lieben das Gefühl, dass etwas für uns persönlich gemacht wurde. Die eigene Zielgruppe richtig anzusprechen steht unserem Drang zur „Wiederverwertung“ allerdings diametral gegenüber.

  • Bauen Sie die Welt der Zielgruppe in Ihre Präsentation ein: Bilder von Produkten oder Betriebsstätten, Bezüge zur Historie des Kunden… – sowohl verbal als auch in den visuellen Hilfsmitteln
  • Passen Sie Ihre Präsentation in der Farbwahl oder durch den Einbau des Kundenlogos an.
  • Aber Ihre Zielgruppenorientierung darf sich nicht darin erschöpfen!
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