Was wir derzeit erleben, ist noch nie da gewesen. Alle sind wir davon betroffen, vom Sachbearbeiter bis ins Top Management. Manche arbeiten derzeit im Homeoffice, viele sind von Kurzarbeit betroffen, manche haben sogar ihren Arbeitsplatz verloren.

Die Unvorhersehbarkeit der Gesamtsituation und die nicht abschätzbaren Folgen führen zu einer breiten Verunsicherung.

Führungskräfte sind jetzt besonders gefordert, ihre Leadership-Qualität unter Beweis zu stellen. Von ihnen wird jetzt umso mehr erwartet, präsent zu sein, mit Informationen, Zuversicht und Verständnis. Als Gallionsfiguren durch die stürmische See müssen sie jetzt vor allem eines können: Kommunizieren.

Was ist der Schlüssel zu optimaler Kommunikation in der Krise? Wie kann sie diese sogar zu einer Chance wenden?

Kommunikation muss klar sein, bewusst und präzise, mit Verstand und Herz, besonnen, überlegt, beruhigend. Ehrlichkeit ist oberstes Gebot. Das Timing muss stimmen.

Die Gewaltfreien Kommunikation von Marshall Rosenberg birgt einen Fundus von Kommunikationselementen, die gerade jetzt hilfreich sind. Sie entspricht viel mehr einer Grundhaltung als einer Gesprächstechnik. Die wertschätzende Beziehung zum Gesprächspartner steht im Vordergrund und ermöglicht es in vier Schritten, alles – selbst noch so Sensibles oder Herausforderndes – anzusprechen.

Die vier Schritte sind:

  1. Beschreibung ohne Bewertung:  
    Worum geht es, was ist der konkrete Anlassfall?
    Gibt es einen konkreten Anlassfall, der zum Gespräch führt, sollte dieser beschreibend, ohne Bewertung und Interpretation formuliert werden. Konkret: das, was beobachtet wurde, wird genauso wiedergegeben. Vorsicht bei der Verwendung von Generalisierungen wie, „immer“, „schon wieder“, „nie“, etc., denn diese können sehr schnell als Anschuldigung aufgefasst werden.
  2. Benennen der Gefühle als Ich-Botschaft:
    Was macht das mit mir, wie fühle ich mich?  
    In der Regel löst der Anlassfall für das Gespräch Gefühle aus. Auch wenn es für manche ungewohnt erscheint, sollte man genau dieses Gefühle in Form einer Ich-Botschaft benennen, ohne die andere Seite für die entstandenen Emotionen verantwortlich zu machen. Beim Benennen von Gefühlen unterscheiden wir zwischen echten Gefühlen und Pseudogefühlen. Sogenannte Pseudogefühle, wie „Ich fühle mich enttäuscht“, bergen indirekt eine Form von Anschuldigung in sich, d. h. das Gegenüber musste bereits im Vorhinein eine Handlung gesetzt haben, die zu diesem Gefühl geführt hat. Echte Gefühle hingegen formuliert man diese mit „ich bin… wütend, traurig, etc.“.
  3. Was ist das Bedürfnis hinter dem Gefühl?
    Warum ist mir das wichtig?
    Hinter unseren Gefühlen stehen Bedürfnisse, die oft nicht auf den ersten Blick ersichtlich sind. Mit der Frage „Warum ist mir das wichtig?“ kann dieses dahinterliegende Bedürfnis erfragt werden. Die eigene Haltung, mit der an diese Frage herangegangen wird, spielt hier wiederum eine entscheidende Rolle. Der Gesprächspartner kann spüren, ob die Worte authentisch sind und kongruent zu den eigenen Gedanken.
  4. Formulierung einer Verhaltensänderung als Bitte:
    Wünscht man sich eine Verhaltensänderung beim Gegenüber, dann soll dieser Wunsch als konkrete Bitte formuliert werden. Bitten beziehen sich auf Handlungen im Jetzt, Wünsche dagegen auf Ereignisse in der Zukunft. Da Empathie immer im Jetzt passiert, passen dazu nur Bitten, die im Jetzt erfüllt werden können. Somit schafft man Klarheit beim Gegenüber. Es macht einen großen Unterschied, ob man sich etwas wünscht oder ob man um etwas bittet.

Gerade jetzt können Sie mit der Gewaltfreien Kommunikation Menschen erreichen, sie qualifiziert begleiten und gemeinsam durch perfekte Kommunikation erfolgreich durch diese schwierige Zeit kommen.

Ich freue mich auf Ihre Fragen oder Ihr Feedback unter wfs@coverdale.at

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