Die skalierende Frage als hilfreiches Instrument in Coachingsituationen.

Wenn eine Person ins Coaching kommt, ist da oft dieses diffuse Gefühl: Irgendeine Sache soll besser, anders, angenehmer oder schöner werden oder ein Problem drückt gerade ganz heftig auf die Seele. Bei der Skalierungsfrage geht es zunächst darum, bestimmte Zustände oder Gefühle auf einer Skala einzuordnen. Die Skala dient zur Orientierung, manchmal bezogen auf einen einzelnen Aspekt, manchmal aber zieht sich die Skala durch den gesamten Prozess.

Dabei handelt es sich bei der skalierenden Frage nicht um eine einfache Abfrage eines Zustandes oder einer Situation, sondern, richtig angewendet, um eine systemische Intervention.

Beginnen Sie das Gespräch, indem Sie den Kontext der Frage erklären und führen Sie den Prozess kurz ein. Laden Sie die Person ein, sich auf die folgenden Fragen einzulassen.

Wichtig ist bei diesem Fragetypus der Hinweis an die Befragten, dass egal welche Zahl sie nennen werden, es hier kein richtig oder falsch gibt, sondern es um die individuelle Einschätzung geht.

Ein beispielhafter Gesprächsablauf:

Coach: „Wenn wir die eben beschriebene Situation betrachten, auf einer Skala von 0 -bis 10, wenn „0“ einen nicht aushaltbaren Zustand bedeutet und „10“ eine Situation, in der das Problem nicht mehr da ist, wo stehen Sie jetzt?“

Coachee: „Drei“.

Der Coach bedankt sich für die Einschätzung und fragt den Coachee, wie er/sie auf die „Drei“ gekommen ist, woran er/sie die „Drei“ festmacht.

Dann fährt der Coach fort: „Wo auf dieser Skala wäre für sie der Zustand „gut genug“, wenn die 10 bedeutet, dass das Problem nicht mehr vorhanden ist?“

Coachee: „Acht“.

Der Coach bedankt sich wieder und fragt weiter: „Die Einschätzung von heute liegt bei „Drei“. Was müsste passiert sein, beziehungsweise was haben Sie anders gemacht, dass Sie zum Beispiel in 3 Wochen eine „Vier“ sagen. Was tun Sie dann anders?“

Der/die Befragte zählt dann zumeist einige Dinge auf, die mögliche nächste Schritte zu einer entscheidenden Verbesserung der Situation darstellen. Diese Aufzählung dient als Basis, nächste Schritte festzulegen und einen Plan aufzustellen.

Mit ein wenig Übung kann dieses Coaching-Instrument auch von Führungskräften in der Mitarbeiter*innenentwicklung hilfreich eingesetzt und durch den ganzen Prozess der Unterstützung genutzt werden, um entsprechende Fortschritte des/der Mitarbeiter*in sichtbar zu machen.

Diese Toolbox hat Klaus Fischer für Sie zusammengestellt

Rate this post